WERDEN SIE SICHTBAR!

GEMEINSAM KÖNNEN WIR MEHR BEWEGEN.

Die Botschafter*innen der „Gemeinsamen Erklärung für Demokratie“ setzen sich gemeinsam dafür ein, Demokratie in täglichen Handlungen und Entscheidungen zu verankern.
Aus den verschiedensten Lebensbereichen, wie Wirtschaft, Non-Profit-Organisationen, Bildung, Kunst, Kultur oder Bevölkerung kommend, nutzen sie diese Plattform, um gemeinsame Überzeugungen widerzuspiegeln und ihre Stimmen zu vereinen – für eine Gesellschaft, die von Respekt und demokratischen Prinzipien geprägt ist.

Durch kollektive Entschlossenheit ebnen wir den Weg für eine lebendige und starke demokratische Gesellschaft. Wenn auch Sie sich als Botschafter*in der „Gemeinsamen Erklärung für Demokratie“ engagieren möchten, schließen Sie sich der Initiative an und bringen Sie Ihre Impulse ein unter kontakt@gemeinsamfuerdemokratie.com

Wir freuen uns auf Ihre Botschaft!

UNSERE BOTSCHAFTER*INNEN

PETER BADSTÜBNER

Schauspieler und Sprecher

Ein offener Brief von Peter Badstübner

“Mein Name ist Peter Badstübner, ich bin Kunstschaffender und lebe in Niedersachsen. Ich bin 65 Jahre alt.

Ich kriege keine Luft mehr. Ich kann nicht mehr gut schlafen, mir ist schlecht. Vier Wochen nach der EU-Wahl bin ich noch immer wie vor den Kopf geschlagen. Ich habe Angst. Doch aus der will und muss ich raus, sonst platzen mir Herz und Schädel. Ich kann nicht mehr, kann nicht mehr nachvollziehen, warum Deutschland, Europa, ja die ganze Welt nach rechts außen will, unbedingt, vehement.
Warum Leute, die jeden geschichtlichen Anstand mit Füßen treten, die Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Demokratie zutiefst verachten, die für Kriegstreiber und Diktatoren gegen Bezahlung spionieren, freudig, mit stetigem Stimmenzuwachs gewählt statt endlich, endlich abgewählt werden.
Wir feiern ein europäisches Fußballfest, während Europa gerade zerfällt.
Frankreich hat am letzten Sonntag gerade nochmal die Kurve gekriegt, aber die rechte Gefahr ist noch längst nicht gebannt.

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Erich Kästner zog 1958 in einer Rede auf der Tagung des PEN Deutschland anlässlich des 25. Jahrestages der Bücherverbrennung durch das NS-Regime das Fazit: “Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät.” Genau dort stehen wir heute wieder. Ich fühle mich wie 1929, 30. Ist es schon zu spät, wieder einmal? Nein, nicht, bitte nicht!

Vor einigen Wochen wurde der Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz 2023 veröffentlicht, und der klingt alles andere als ermutigend. “Wir müssen unsere Demokratie aktiv verteidigen”, sagte  Innenministerin Nancy Faeser zu diesem Anlass. “Wir müssen uns inneren Bedrohungen durch Extremismus ebenso entschieden entgegenstellen wie äußeren Bedrohungen […]” Wieder und wieder hört man das von ihr und anderen Politikern. Aber was tun sie konkret? Warum operiert der Extremismus immer weiter bei uns, greift um sich? Viele, sehr viele von uns verteidigen die Demokratie, gehen auf die Straße, zeichnen Petitionen ohne Ende oder starten selbst welche, bekennen Farbe, wählen demokratisch verantwortungsvoll. Wir zeigen damit die Zivilcourage, die die Politik immer wieder von uns einfordert. Jetzt ist die Politik an der Reihe!

“Aus den Reihen der AfD und ihrer Nachwuchsorganisation, Junge Alternative (JA), rechnet das Bundesamt inzwischen 11.300 Mitglieder dem rechtsextremistischen Personenpotenzial zu […]”, heißt es in einer GMX-Meldung zur Veröffentlichung des Berichts des Verfassungsschutz 2023. Wie kann es sein, dass diese Leute ungestört in unseren Parlamenten sitzen, um von Steuergeldern bezahlt die Demokratie zu zerstören? Wir haben Gesetze, die das verhindern können: Parteiengesetz, Wahlgesetz und andere (z.B. Grundgesetz Artikel 21, Absatz 2 und 3, Bundeswahlgesetz § 46, Satz 5, Parteiengesetz § 18, Absatz 7 und das Gesetz für das Bundesverfassungsgericht § 13, Satz 2 und 2a). Die müssen endlich, endlich konsequent zur Anwendung gebracht werden, durch eine demokratisch legitimierte Exekutive, die wir Bürger sehr zu Recht nicht sind, die der Staat ist. Worauf wartet er noch, der Staat?

Die politische Ausrichtung eines Landes wird an der Wahlurne entschieden, halten uns Politiker oft entgegen. Wie 33 gezeigt hat, kann es aber an der Wahlurne schnell zu spät sein, “irreversibel”, wie neulich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff beklemmend offen im Fernsehen sagte. Der demokratische Bürgerwille verhallt, wird er nicht durch entschlossenes Handeln seitens der Politik flankiert. Ich vermisse dieses Handeln, höre nur wieder und wieder Lippenbekenntnisse. Ich fühle mich vom Staat, von der durch mich mitlegitimierten Exekutive allein und im Stich gelassen. Das ist nicht mehr mein Land. Manchmal frage ich mich schon, wohin ich auswandern könnte, wenn es so weitergeht. Doch ich will nicht abhauen.

Übrigens, ich bin gay. Das könnte, lässt man die Rechtsextremen gewähren, wieder zu einem Problem für mich werden. Vor Jahren wollte die Thüringer AfD uns Homosexuelle schon mal zählen, brachte einen entsprechenden Antrag im Landtag ein. Gefragt warum, sagte sie: Um euch besser schützen zu können. Da lief es mir eiskalt den Rücken runter. Wir sind schon mal “geschützt” worden, von Faschisten, in deren KZs, mit tödlichem Ausgang für viele von uns. Soll das wirklich wiederkommen? Der Gedanke, dass der Faschist Höcke Ministerpräsident Thüringens werden könnte, ist mir nicht nur unerträglich, er lässt mich erschaudern und schnürt mir die Luft ab.

Ja, ich habe Angst. Aus der will ich raus. Ich habe Wut. Die will ich behalten. Und ich fühle mich manchmal verdammt allein. Ich suche nach Leuten, die mir zur Seite stehen, etwa, indem sie meinen offenen Brief weiterverbreiten, der an Bundeskanzler Scholz, Innenministerin Faeser und alle relevanten staatlichen Stellen sowie an alle großen Zeitungen unseres Landes geschickt wurde.

Wer hilft mir? Wer ist dabei?

In der Hoffnung auf euren Beistand
Peter Badstübner”

Eine Antwort auf den offenen Brief

Gesendet: Dienstag, 26. November 2024 um 11:20
Von: “Filiz Polat MdB Wahlkreis” 
An: “Peter Badstübner” 
Betreff: AW: ICH KRIEG KEINE LUFT MEHR!

 

Lieber Peter,

ganz vielen Dank für deine Mail und vor allem für dein Engagement bei “Gemeinsam für Demokratie”. Das ist für uns Bundestagsabgeordnete ein ganz wichtiges Zeichen.
Ich habe mich dem Gruppenantrag meines Kollegen Dr. Till Steffen angeschlossen. Zusammen mit Carmen Wegge (SPD), Marco Wanderwitz (CDU), Martina Renner (Linke) und Stefan Seidler (SSW) haben wir den Antrag zur Beantragung einer Überprüfung der AfD nach Art. 21 GG beim Bundesverfassungsgericht bei der Bundestagsverwaltung eingereicht. 113 Kolleginnen und Kollegen aus mehreren Fraktionen und Gruppen unterstützen den Antrag bereits als Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner. Weitere Infos findest du hier: https://www.afd-prüfen.de/

Herzliche Grüße
Filiz

———————————————————————-
Filiz Polat MdB
Parlamentarische Geschäftsführerin
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1  |  11011 Berlin
Hasestr. 41a  |  49074 Osnabrück

ALEKSAN ÇENTINKAYA

Schauspieler

MAI NGUYEN

Traumatherapeutin und Geschäftsführerin der Survivor Queen gGmbH

“In meiner Arbeit mit der Survivor Queen Organisation erlebe ich, wie entscheidend ein respektvoller Umgang für die Heilung von Betroffenen sexualisierter Gewalt ist. Demokratische Werte wie Menschenrechte, Gleichheit und Meinungsfreiheit schaffen einen sicheren Raum, der es jedem ermöglicht, sich auszudrücken und teilzuhaben, ohne Angst vor Hass oder Diskriminierung. Hass und Häme können nicht nur tief verletzen, sondern auch retraumatisierend wirken, weshalb ein wertschätzender Dialog essentiell ist. Lassen wir uns gemeinsam für eine Gesellschaft einsetzen, in der Respekt, Toleranz und gegenseitige Unterstützung die Grundlage bilden, um so einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie zu leisten.“

BOJAN VIDAKOVIC

Supply Chain Manager

DR. JÖRG EHMER

CEO

“Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit sind nichts Selbstverständliches, das für immer garantiert ist. Aus den Lehren der Vergangenheit haben die Väter und Mütter des Grundgesetzes eine hervorragende Verfassung geschaffen. Sie verdient unseren Respekt und unseren täglichen aktiven Einsatz.“

DR. BEATRICE STEMMER

Sprach- und Kulturwissenschaftlerin

“Kultur und Demokratie gehören untrennbar zusammen. Sie machen die Qualität unseres gesellschaftlichen Lebens aus und stehen für Vielfalt, Toleranz, Offenheit und Freiheit. Und wir dürfen nicht aufhören uns beständig dafür einzusetzen. Kunst und Kultur spielen nicht nur eine wichtige Rolle für die Diversität der Kultur an sich, sondern auch für die persönliche Entwicklung der Menschen und ihren freien Geist. Kultur leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Demokratie, sondern stärkt sie.“

FELIX TIMTSCHENKO

Sicherheitsexperte, Autor und Gründer von “Löwen Defence®”

DANIEL MEIER

Social Designer und Dozent

“In Zeiten, in denen die Gesellschaft immer mehr rechte Positionen bezieht und rechten Parteien mehr und mehr Macht gibt, müssen wir solidarisch und demokratisch Füreinander einstehen und Werte wie Offenheit, Toleranz und Menschlichkeit wieder fördern.”

VERENA ARPS-ROELLE

Initiatorin “Gemeinsam für Demokratie” und “act & protect® – GEGEN SEXUALISIERTE GEWALT”

“Gemeinsam für Demokratie bedeutet nicht nur gegen Rechtsextremismus, Faschismus und Diskriminierung anzutreten, sondern auch aktiv und aktivierend für Vielfalt, Gerechtigkeit, Zugehörigkeit und Feminismus einzustehen.”

SEBASTIAN ARPS

Initiator „Gemeinsam für Demokratie“ und Founder „Elementartraining“